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Langzeitfasten reduziert das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

NEUE BEOBACHTUNGSSTUDIE MIT 40 TEILNEHMER:INNEN

Eine neue Studie zeigt, dass Langzeitfasten das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduziert, indem es den Abbau von Cholesterin aus arteriellen Plaques beschleunigt

Überlingen, 06.08.2024

Eine kürzlich veröffentlichte Beobachtungsstudie untersucht die Auswirkungen des Fastens auf die Cholesterinfunktion und dessen Potenzial im Hinblick auf die Senkung des Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

An der Studie nahmen 40 Personen teil, eine heterogene Gruppe von Männern und Frauen unterschiedlichen Alters, die 12 Tage lang unter ärztlicher Aufsicht fasteten. Die TeilnehmerInnen unterzogen sich einen Monat nach Wiederbeginn der Nahrungsaufnahme einer Nachuntersuchung.

Durch das Fasten verbesserte sich die kardiovaskuläre Gesundheit der TeilnehmerInnen signifikant, was sich in einer Senkung des Blutdrucks, der Triglyceridwerte, des Gesamtcholesterins, des LDL- und des HDL-Cholesterins zeigte, wobei der stärkste Rückgang bei den stark atherogenen kleinen LDL-Partikeln zu verzeichnen war. Diese Partikel werden auch als „schlechtes Cholesterin“ bezeichnet, weil sie zur Einlagerung von Cholesterin in den Schaumzellen tendieren, was die Entstehung atherosklerotischer Plaques zur Folge hat. Bemerkenswert ist, dass sich der Rückgang dieser gefährlichsten LDL-Partikel weiter fortsetzte und ihr Wert auch noch einen Monat nach Beendigung des Fastens niedriger war.

Das HDL-Cholesterin stieg moderat an. Das anfängliche Absinken des HDL-Cholesterinwerts während des Fastens löste zunächst eine gewisse Besorgnis aus, da HDL oft als „gutes Cholesterin“ bezeichnet wird. Die Studie zeigte jedoch, dass dieser Rückgang lediglich temporär ist. Einen Monat nach Beendigung des Fastens stieg der HDL-Cholesterinspiegel wieder und übertraf sogar den Ausgangswert.

Die Studie verdeutlicht aber nicht nur die Bedeutung des Cholesterinspiegels. Sie zeigt auch, dass das HDL-Cholesterin in dem auf die Fastenkur folgenden Monat das Cholesterin aus den arteriellen Plaques rascher abbaut. Dies unterstreicht, wie wichtig die Phase der Wiederaufnahme der Ernährung nach dem Fasten ist.

Die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst

  • An dieser Studie nahmen 40 ProbandInnen teil, die 9±3 Tage lang unter ärztlicher Aufsicht in einer speziellen Einrichtung fasteten
  • Während des Fastens blieb die HDL-Cholesterin-Efflux-Kapazität (CEC) nahezu erhalten, um einen Monat später wieder signifikant anzusteigen
  • Die Cholesterinbelastungskapazität (CLC), ein Marker für das proatherogene Potenzial des Serums, nahm während des Fastens deutlich ab
  • Das Fasten erhielt die HDL-Funktionalität aufrecht und bewirkte eine positive Verschiebung des atherogenen Risikoprofils, auch noch einen Monat später

Video zum Thema

In diesem Video erörtert Dr. Robin Mesnage, wissenschaftlicher Direktor der Buchinger Wilhelmi-Kliniken, aktuelle Forschungsergebnisse über die Auswirkungen des Fastens auf den Cholesterinspiegel und die kardiovaskuläre Gesundheit.

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Kontakt

Für weitere Informationen oder Interviewanfragen an die wissenschaftlichen LeiterInnen der Studie wenden Sie sich bitte an

Dr. Robin Mesnage
Wissenschaftlicher Direktor der Buchinger Wilhelmi Kliniken
robin.mesnage@buchinger-wilhelmi.com

 

Publikation

Grundler F, Palumbo M, Adorni MP, Zimetti F, Papotti B, Plonne D, Holley A, Mesnage R, Ruscica M, Wilhelmi de Toledo F. (2024). HDL cholesterol efflux capacity and cholesterol loading capacity in long-term fasting: evidence from a prospective, single-arm interventional study in healthy individuals. Atherosclerosis